Haftcremes-Was Sie darüber wissen sollten!

Haftcremes –  Fluch oder Segen…Was Sie darüber wissen sollten!

Natürlich ist es unser Anspruch, unseren Patienten optimal sitzende Prothesen anzufertigen, insofern eine Versorgung mit Implantaten nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Durch eine veränderte Kiefersituation kann es jedoch immer wieder mal dazu kommen, dass die Prothese kippelt bzw. nicht sicher im Mund hält.

In diesem Fall ist es am besten, den Zahnarzt aufzusuchen um eine Unterfütterung an der Prothese vorzunehmen. Bei älteren Prothesen kann auch eine Neuanfertigung erforderlich sein.

In jedem Falle sind Haftcremes nur dafür gemacht, vorrübergehend angewendet zu werden, bis die Prothese wieder richtig passt.

Einige Prothesenträger benutzen dennoch regelmäßig Haftcremes, teils als Sicherheitsgefühl, teils aber auch, weil sie vielleicht nicht mehr so gut zu Fuß sind.

Demnach werden Haftcremes öfter jahrelang regelmäßig angewandt, was eine sorgfältige Auswahl notwendig macht. Dies ist wichtig, da sie im direkten Kontakt mit der Mundschleimhaut und somit dem gesamten menschlichen Organismus steht. Ein Teil der Haftcreme wird geschluckt und gelangt so in den Verdauungstrakt.

Inhaltsstoffe einer Haftcreme

Die Inhaltsstoffe einer Haftcreme befinden sich auf der Verpackung. Wir empfehlen Ihnen, nehmen Sie sich die Zeit und ggf. Ihre Brille zur Hand. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Die Liste der Inhaltsstoffe ist oft nicht sehr lang. Einige stellen jedoch ein unerkanntes Gesundheitsrisiko dar.

Unerkannt deshalb, weil eine Gesundheitsbeeinträchtigung wie beispielsweise Verdauungsprobleme oder Kribbeln der Hände und Füße (Anzeichen einer Neuropathie), Veränderungen im Blutbild selten auf die verwendete Haftcreme zurückgeführt wird.

Mögliche Inhaltsstoffe einer Haftcreme

  • Paraffinum Liquidum
  • Cellulose Gum(Zellulosegummi- Emulgator)
  • Calcium/Zink PVM/MA Copolymer
  • Petrolatum(Vaseline)
  • Glycine Soja Oil (Sojaöl)
  • Polyethylene
  • Aroma (Minze und Menthol)
  • BHT
  • Limonene
  • CI 45410

Die als erstes aufgeführten Stoffe gelten als Hauptstoffe eines Produktes.

Eine Haftcreme besteht infolgedessen hauptsächlich aus

  1. Paraffinum Liquidum (Paraffinöl),
  2. Cellulose Gum (manchmal steht auch Carboxymethylcellulose da, ein Emulgator, der für eine angenehme Konsistenz der Creme zuständig ist),
  3. Calcium/Zinc PVM/MA Copolymer (der eigentlich haftende Wirkstoff) und
  4. Petrolatum (Vaseline).

Durch die Eigenschaften des Paraffinöls  ist eine Anwendung in der Kosmetik oder Pharmaindustrie stark verbreitet. So  legt sich das Paraffinöl wie ein Film auf die Haut oder Mundschleimhaut, verschließt ihre Poren und verhindert damit ihre Atmungs- und Selbstregulationsfähigkeit. Laut Stiftung Ökotest sollte von Produkten deren Paraffinölgehalt über 10% liegt, Abstand genommen werden.

Abschließende Testergebnisse zu diesem Inhaltsstoff und deren Gesundheitsrisiko stehen aus.

Das an vierter Stelle auftauchende Petrolatum ist nichts anderes als Vaseline und damit ebenfalls ein chemisches Nebenprodukt aus Erdöl.

Auf Petrolatum treffen alle zum Paraffinöl aufgeführten Eigenschaften ebenfalls zu.

An zweiter Stelle erscheint Cellulose Gum ( Carboxymethylcellulose / E466), ein Emulgator. Dieser gilt wissenschaftlich belegt  als Verursacher von Darmentzündungen und Darmerkrankungen.

Diese Emulgatoren finden Sie auch in Lebensmitteln wie Saucen, Eis, Mayonaisen aber auch in Backwaren gegen das Altern der Waren.

Ohne Kleber haftet nichts

Für die Haftung in  den Haftcremes sorgt das PVM/MA Copolymer, ein Stoff, der auch in Kosmetikprodukten wie Haarspray zu finden ist.

Ein weiterer Haftwirkstoff ist Polyvinylacetat – ein Kunststoff, der als Klebstoff Verwendung findet. Dieser ist unter anderem in Holzleim wieder zu finden.  Polyvinylacetat ist als nicht gesundheitsgefährdend eingestuft.

So ist es also kein Wunder, dass man oft Probleme hat, die Prothese, wenn einmal fest geklebt, wieder aus dem Mund zu bekommen.

Manche Haftcremes enthalten Zink zur besseren Haftung der Prothese.

Zink ist ein Stoff der generell unbedenklich ist, jedoch bei einer Überdosierung beispielsweise durch die tägliche Verwendung von Haftcremes und gleichzeitige Nahrungsergänzung mit Zinkpräparaten gesundheitsbeeinträchtigend wirken kann.

Kupfermangel ist eine Folge der Zinküberdosierung. Denn zu viel Zink verhindert die Aufnahme von Kupfer im Körper (durch Lebensmittel). Gesundheitlich hat dies Auswirkungen auf unsere Blutbeschaffenheit und nachfolgend das Nervensystem. Bei einer Blutuntersuchung können ein Mangel der weißen Blutkörperchen oder eine Anämie feststellbar sein.

Neurologische Symptome sind unter anderem „Ameisenkribbeln“, „Pelzigkeit“, „Prickeln“ und Taubheitsgefühle.

Oft wird die Verwendung von Haftcremes mit Zinkgehalt, Nahrungsergänzungsmitteln (Zink zur Abwehr) und oben beschriebene Symptomatiken nicht in Zusammenhang gebracht. Somit werden Symptome bekämpft ohne die Ursache auszuschalten. Und es wäre doch so einfach.

Wir empfehlen

  • Konsultieren Sie Ihren Zahnarzt, bevor Sie eine Haftcreme verwenden. Vielleicht lässt sich durch eine Unterfütterung der Haftcreme-Einsatz vermeiden.
  • Achten Sie auf die Inhaltsstoffe in der Haftcreme, keine Konservierungsstoffe.
  • Ist Zink enthalten, sprechen Sie mit dem Hausarzt eine Tagesdosis ab. Alternativ verwenden Sie eine Haftcreme ohne Zink, insofern Sie regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.
  • Verwenden Sie eine kleine Menge der Haftcreme bzw. befolgen Sie die Anwendungshinweise des Herstellers.

 

 

Quellen:

https://www.blend-a-dent.de/de-de/zahnprothese-tipps/haftcreme/inhaltsstoffe-von-blend-a-dent

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/haftcreme-ia.html

https://de.wikipedia.org