Diabetes ist eine chronische Krankheit, die Auswirkungen auf den gesamten Körper hat. Bekannt sind der diabetische Fuß oder die Probleme mit den Augen. Was viele Menschen nicht wissen: Diabetes wirkt sich auch auf die Zahngesundheit aus. Umgekehrt können Zahnerkrankungen negative Folgen für die Organe haben.
In Deutschland leiden sechs bis acht Millionen Menschen an Diabetes. Bei chronischen Entzündungen in der Mundhöhle können sich krankhafte Bakterien über die Blutbahn im Körper verteilen. Es ist vielen Diabetikern nicht bekannt, dass sich Diabetes und Parodontitis negativ beeinflussen.
Patienten mit einer schweren Parodontitis haben ein 6- fach höheres Risiko für eine Verschlechterung der glykämischen Kontrolle. Der Schweregrad der Parodontitis beeinflusst das Krankheitsgeschehen bei Diabetikern. Zudem können Entzündungen in der Mundhöhle auch zu einer erhöhten Insulinresistenz der Zellen führen. Wird diese nicht behandelt und der Diabetes optimal eingestellt, so verschlimmern sich die ersten Anzeichen der Parodontose, wie sie auch genannt wird. Das Zahnfleisch blutet und geht zurück, mit der Zeit lockern sich die Zähne und fallen aus. Der Kieferknochen fängt an, sich abzubauen.
Viele Diabetiker kennen darüber hinaus das Problem des trockenen Mundes. Es wird bei erhöhten Blutzuckerwerten weniger Speichel produziert. Dies wiederum behindert die Abheilung der Entzündung im Mund, denn im Speichel sind wichtige Mineralstoffe enthalten, die bei der Gesundung helfen. Auch beugen sie Karies vor. Somit begünstigt ein schlecht eingestellter Diabetes auch die Gefahr, an Karies zu erkranken.
Der HbA1c-Wert gilt als Blutzuckerlangzeitgedächtnis, da er ein Durchschnittswert der letzten 8 bis 10 Wochen ist. Bei gesunden Menschen liegt er zwischen 4,5 und 6,5 Prozent, bei Patienten mit gut eingestelltem Diabetes zwischen 6,5 und 7,0 Prozent und bei schlecht eingestellten Diabetikern über 7,5 Prozent.
Deshalb ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Allgemeinärzten, Diabetologen und Zahnmedizinern wichtig. Ein gutes Prophylaxekonzept mit einem engen Recall zur Zahnreinigung sowie der Zahnvorsorge und eine gute häusliches Mundpflege sind für Diabetiker von großer Bedeutung.
Mundpflege
Eine umfassende und sorgfältige Mundpflege ist für jeden Menschen wichtig, aber besonders Diabetiker sollten viel Wert auf eine ausführliche Mundhygiene legen. Dazu gehört das richtige Putzen. Zusätzlich ist eine Zahnzwischenraumpflege mit Zahnseide und Interdentalraumbürsten (verschiedene Größen) täglich unbedingt erforderlich. Als weitere Unterstützung für den Zahnfleischrand empfehlen wir eine Einbüschelzahnbürste und für die Zunge die Zungenbürste.
Regelmäßige Kontrollen sowie professionelle Zahnreinigungen sind für den Diabetiker von großer Bedeutung.
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